Powell vs. Hummel

Char­ley Powell (92) gegen Roma­no Hum­mel (666) auf dem Leineweberring

Int. ADAC Motorradrennen auf dem Leineweberring in Bielefeld am 1. Juni 2025

75 Jahre DMSC Bielefeld – Spannung, Staub und starke Leistungen

Trotz schwie­ri­ger Wit­te­rungs­be­din­gun­gen und her­aus­for­dern­der Stre­cken­ver­hält­nis­se war die dies­jäh­ri­ge Auf­la­ge des Inter­na­tio­na­len Gras­bahn­ren­nens in Bie­le­feld ein vol­ler Erfolg. Rund 4.000 Zuschau­er waren der Ein­la­dung des DMSC in sei­nem 75. Jahr des Bestehens gefolgt und ver­folg­ten am Sonn­tag auf dem Lei­ne­we­ber­ring ein span­nen­des und hoch­klas­si­ges Motor­sport­er­eig­nis – mit star­ken inter­na­tio­na­len Teil­neh­mern, dra­ma­ti­schen Renn­ver­läu­fen und einem ver­dien­ten Sie­ger: Chris Har­ris aus Großbritannien.

Im Vor­feld hat­ten sich die Mit­glie­der des DMSC mäch­tig ins Zeug gelegt, um ihren Lei­ne­we­ber­ring auf ein dem Jubi­lä­um wür­di­ges Niveau zu brin­gen. So wur­de zum Bei­spiel der Bereich zwi­schen dem Ziel­rich­ter­turm und dem neu errich­te­ten Ver­eins­heim gepflas­tert. Auch die übri­gen Anla­gen waren ent­spre­chend her­aus­ge­putzt.
Der Renn­sonn­tag im 75. Jahr des DMSC begann reg­ne­risch: Eine durch­näss­te Lehm­stre­cke zwang die Ver­an­stal­ter zu kurz­fris­ti­gen Anpas­sun­gen im Zeit­plan. Die zwei geplan­ten frei­en Trai­nings wur­den zu einer kom­bi­nier­ten Trai­nings­ein­heit zusam­men­ge­fasst, gefolgt von einem Start­trai­ning. Als sich am Nach­mit­tag die Son­ne durch­setz­te, ver­wan­del­te sich die Stre­cke jedoch in eine stau­bi­ge Her­aus­for­de­rung. Trotz inten­si­ver Bewäs­se­rung beein­träch­tig­te der Staub zuneh­mend die Sicht­ver­hält­nis­se, so dass die Renn­lei­tung die Heats auf drei Run­den ver­kürz­te – eine Sicher­heits­maß­nah­me, die sich bewährte.

Unbe­ein­druckt von den äuße­ren Bedin­gun­gen zeig­te sich der Bri­te Chris Har­ris. Obwohl er erst spät anreis­te – am Vor­abend star­te­te er noch bei einem Speed­way­ren­nen in Eng­land – ließ er in den Vor­läu­fen ledig­lich einen Punkt lie­gen. Im A‑Finale domi­nier­te er mit einem per­fek­ten Start und sicher­te sich den Tages­sieg. Die Plät­ze zwei und drei gin­gen an die Nie­der­län­der Dave Mei­jer­i­nk und Roma­no Hum­mel. Knapp dahin­ter folg­te der Däne Jacob Buk­have. Kei­nen guten Tag erwisch­ten die deut­schen Fah­rer. Wäh­rend Vize-Welt­meis­ter Lukas Fien­ha­ge im ver­gan­ge­nen Jahr auf dem Lei­ne­we­ber­ring noch domi­nie­ren und den ADAC Sil­ber­helm gewin­nen konn­te, blieb er beim Jubi­lä­ums­ren­nen hin­ter den Erwar­tun­gen zurück und erziel­te nur in Ren­nen 11 einen Lauf­sieg. Am Ende reich­te es nur zu dem für ihn ent­täu­schen­den ach­ten Platz vor Ste­phan Katt, der Neun­ter wur­de. Nach vier Vor­läu­fen zogen die bes­ten vier Fah­rer direkt ins Fina­le ein; die Fah­rer auf den Plät­zen fünf bis zehn kämpf­ten in einem Last-Chan­ce-Heat um das letz­te Final­ti­cket. WM-Pilot Mika Mei­jer ver­pass­te den Ein­zug nur knapp und beleg­te Rang sieben.

Über­schat­tet wur­de das Ren­nen von einem fol­gen­schwe­ren Unfall in Lauf 5. Tero Aar­nio (FIN) stürz­te in sei­nem zwei­ten Heat, als sei­ne Maschi­ne auf der Start­ge­ra­de aus dem Gang sprang. Tom Lamek konn­te nicht mehr aus­wei­chen und kol­li­dier­te. Aar­nio erlitt einen Total­scha­den am Motor­rad, Lamek muss­te mit einer Arm­ver­let­zung ins Kran­ken­haus gebracht wer­den. Mitt­ler­wei­le ist Tom bereits wie­der Zuhau­se. Wir wün­schen eine voll­stän­di­ge und schnel­le Genesung!

Godden / Smith

Zeig­ten tol­le Auf­hol­jag­den – Gespann-Sie­ger: Mitch God­den /​ Paul Smith

In der Sei­ten­wa­gen­klas­se domi­nier­te die bri­ti­sche Kom­bi­na­ti­on Godden/​Smith trotz tech­ni­scher Pro­ble­me. Sie sieg­ten mit vol­ler Punkt­zahl vor Brandhofer/​Herrmann (GER) und Meier/​Siebert (GER). Ins­be­son­de­re die Auf­hol­ma­nö­ver der Bri­ten hat­ten es den 4000 Zuschau­ern auf dem Lei­ne­we­ber­ring ange­tan. Gleich zwei Mal roll­ten Godden/​Smith nach Start­pro­ble­men das Feld von hin­ten auf und lie­ßen sich anschlie­ßend vom begeis­ter­ten Publi­kum feiern.

Marcel_Sebastian

Fuhr ein sehr gutes Ren­nen und lan­de­te auf Platz 2: Mar­cel Sebas­ti­an vom DMSC Bielefeld

In der B‑So­lo-Kate­go­rie ent­schied Den­nis Hel­fer das Ren­nen für sich. DMSC Pilot Mar­cel Sebas­ti­an – bereits am Vater­tag in Lüding­hau­sen Maxi­mum­sie­ger – war zwar der schnells­te Fah­rer, fiel jedoch nach einem tech­ni­schen Defekt auf Platz Zwei der Gesamt­wer­tung zurück. Die kon­stan­ten Leis­tun­gen von Hel­fer sicher­ten die­sem schließ­lich den Gesamt­sieg. Der Nie­der­län­der Niek Mei­jer­i­nk zeig­te eben­falls eine star­ke Leis­tung und beleg­te schließ­lich den drit­ten Platz.

Enduroklasse

Die Ren­nen der Endu­ro­klas­se ver­lie­fen span­nend und vor tol­ler Kulis­se
Alle Pho­tos: Ubbo Bandy

In der Endu­ro-Klas­se fei­er­ten die Nie­der­lan­de einen Drei­fach-Erfolg: Stef Ham­stra gewann vor Wil­son Cuperus und Jar­no de Vries. Bes­ter Deut­scher war Tho­mas Albers auf Platz vier gefolgt von Thi­lo Gün­ther, der mit sei­ner Stark Varg (Elek­tro-Endu­ro) die ost­west­fä­li­schen Fans begeisterte.

Für den DMSC Bie­le­feld e.V. im ADAC zog Renn­lei­ter Micha­el Jun­k­le­witz ein posi­ti­ves Resu­mee des Renn­ta­ges: „Unser Anspruch ist, dass wir gegen 17:00 Uhr zum letz­ten Mal die Ziel­flag­ge schwen­ken. In die­sem Jahr war der Bahn­dienst etwas auf­wän­di­ger, was sich aber posi­tiv auf die Bahn­ver­hält­nis­se und dem­zu­fol­ge auch auf die Qua­li­tät der Renn­läu­fe aus­ge­wirkt hat! Vie­len Dank an die Zuschau­er, die gedul­dig bis zum Ende des aus unse­rer Sicht gelun­ge­nen Renn­ta­ges dabei geblie­ben sind!“

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