DMSC-Clubfahrer Robert Kosleck (#7) mit Sur-Ron E‑Bike – Photo: DMSC
DMSC Bielefeld richtet Stadt-Trial und Mofa-Rennen aus
Im Rahmen des Mofa-Rennens schreibt der Club von der Eckendorfer Straße erstmalig eine eBike-Klasse aus und zeigt auf, wo die Zukunft des Motorradsports liegen könnte.
Den vom Motorradsport begeisterten Mitgliedern des DMSC Bielefeld e.V. im ADAC war die Corona bedingte Zwangspause einfach lang genug. Die Räder sollten sich jetzt wieder drehen und so wurde in enger Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden ein Konzept für eine Doppelveranstaltung erarbeitet, welches den aktiven Motorradsportler im Fokus hatte. Um bei steigenden Inzidenzwerten jedes Risiko auszuschließen, will der DMSC erst im kommenden Jahr wieder Zuschauer zu seinen Events einladen. Sicherlich aktuell der richtige Weg, aber so wurde nur ein kleiner Kreis von Motorradenthusiasten Zeuge einer gelungenen Première, die richtungsweisend für den Motorradsport sein könnte: Auf 6 KW starken „Elektro-Moppeds“ starteten acht Fahrer eine beeindruckende Demonstrationsfahrt.
Den Anfang zum „Motorsport-Samstag“ auf dem Leineweberring machte das erste ADAC Stadt-Trial in Ostwestfalen-Lippe seit Ende der Saison 2019. Michael und Tim Junklewitz vom DMSC hatten für die acht gemeldeten Spitzentrialer aus der Region fünf anspruchsvolle Sektionen vorbereitet. Die Anwesenden richteten ihr besonderes Augenmerk an diesem Vormittag natürlich auf den DMSC Lokalmatador Antonio Indenbirken. Dieser musste bei der Papierabnahme zunächst einmal feststellen, dass er für die laufende Saison noch gar keine Lizenz beantragt hatte. Mit Unterstützung des Veranstalters um Fahrtleiter Michael Junklewitz konnte dieser Mangel aber über das Online-Portal des DMSB (Deutscher Motorsport Bund) rechtzeitig bis zum Start des ersten Fahrers behoben werden.
Gegen starke Konkurrenz sprang für Indenbirken ein hervorragender 5. Platz in der Qualifikation heraus. Damit war die Teilnahme am Finale unter Dach und Fach und für den 20-jährigen das sportliche Minimalziel erreicht. Dominiert wurde die Vorrunde von einem Quartett aus den Reihen des MSC Sieker. Die Gebrüder Felix und Fabian Fenner, Kevin Spiekerkötter und Niko Wecker zeigten tollen Trialsport und waren sicher im Finale. Komplettiert wurde dieses durch Paul Volmer vom MSC Leopoldshöhe auf Qualifikationsplatz sechs.
Im Finale wurden die Karten neu gemischt und die Piloten auf den Plätzen eins bis sechs der Vorrunde, mussten sich in den nun deutlich anspruchsvoller gesteckten Sektionen erneut beweisen. Tagessieger wurde Fabian Fenner, der nach einem spannenden Wettbewerb im Finale nur fünf Strafpunkte kassierte. Ihm folgten sein Bruder Felix mit neun und Kevin Spiekerkötter mit elf Strafpunkten auf das Podium. „Super Trial-Sport mit einem äußerst anspruchsvollen und spannenden Finale! Besonders beeindruckt hat mich heute die Leistung von Fabian und Felix Fenner. Zusammen mit Kevin Spiekerkötter haben sie ihre Vormachtstellung hier in der Region eindrucksvoll unter Beweis gestellt!“, resümierte der DMSC Trial-Beauftragte Marcus Kespohl anschließend bei der Siegerehrung.
Von der Siegerehrung des Stadt-Trials ging es dann nahtlos über zum 13. ADAC Mofa-Enduro des DMSC Bielefeld. Insgesamt 27 gemeldete Teams bildeten einen mehr als würdigen Veranstaltungsrahmen, der vor Ausbruch der Pandemie bei vielen Mofa-Renn Veranstaltungen nicht mehr erreicht worden ist. Mitveranwortlich für diesen positiven Trend ist eine innovative Veranstaltungsorganisation. Ausgehend von den Ideen des DMSC Mofa-Sport Experten Frank Kosleck, wurden sogenannte „Elektro-Moppeds“ in das Programm aufgenommen. Für diese gibt es aktuell zwar noch gar keine Grundausschreibung, aber als Demonstrationsklasse im Rahmenprogramm konnten die 6 KW starken Zweiräder an den Start gehen. Die Leistungsausbeute dieser Maschinen entspricht nahezu den Leistungen eines 50 ccm Verbrennungsmotors, wie er im Mofa-Sport eingesetzt werden darf. Während die Geschwindigkeiten auf einem vergleichbaren Niveau liegen, ist der Antritt des Elektro-Bikes deutlich druckvoller und die Geräuschentwicklung natürlich wesentlich geringer.
Gefahren wurde auf einer 870 Meter langen Strecke, die von Frank, Robert und Richard Kosleck auf den Flächen hinter dem Zielrichter Turm und im Fahrerlager des Leineweberrings geplant und gesteckt worden ist. Die Startaufstellung wurde durch ein extra durchgeführtes Zeittraining ermittelt. Hier profitieren die Organisatoren um den Verantwortlichen Frank Kosleck seit einigen Jahren von der vom ADAC Ostwestfalen-Lippe zur Verfügung gestellten Transponder-Anlage. Zeitnehmer Ralf Grote war somit aufgrund der elektronisch durchgeführten Zeitmessung in der Lage, zu jedem Zeitpunkt des Rennens einen aktuellen Zwischenstand auszugeben.
Das für den DMSC startende Team „Crossleck“ mit den Piloten Robert und Richard Kosleck, war gleich drei Mal am Renngeschehen beteiligt. Während Robert auf seinem eBike den Demonstrationslauf als großartiger Zweiter beenden konnte, lief es für ihn und seinen Bruder Richard in der Prototypen-Klasse im Hauptprogramm des Mofa-Rennens überhaupt nicht nach Plan. Technische Defekte verhinderten, dass die favorisierten Lokalmatadoren auf ihrer Hausstrecke auf das Treppchen fahren konnten. Trotz Problemen erreichte Richard immerhin noch den 6. Rang, während sein Bruder Robert nach zwei gefahrenen Runden einen Komplettausfall vermelden musste. Die Sieger in der Gesamtwertung, das Team „Die glorreichen Puchisten“, spulte dagegen beeindruckende 69 Runden ab.
Der DMSC-Verantwortliche für das Mofa-Rennen, Frank Kosleck, zieht ein positives Fazit: „Nach 1 ½ Jahren endlich wieder die unvergleichliche Atmosphäre einer Wettbewerbsveranstaltung! Die 27 Teams haben tollen Sport gezeigt und mit der Einführung der „eBike-Klasse“ haben wir heute schon Geschichte geschrieben. Hier liegt ein großes Potential für die Zukunft. Mein Dank geht an die vielen Helfer für die hervorragende Unterstützung!“.
Photos: Maik Manter / Stephan Prante, DMSC
Der Start des ADAC-Stadttrials erfolgt mit dem ersten Teilnehmer bereits ab 11.00 Uhr, hier Antonio Indenbirken vom DMSC Bielefeld e.V. im ADAC
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